Französischer Revolutionskalender
Im ausgehenden 18. Jahrhundert war angesichts des unglaublichen Wirrwarrs unterschiedlicher Maßeinheiten die Zeit reif für die Entwicklung eines einheitlichen Mess- und Wiegesystems. Dass wir heute dafür das Dezimalsystem benutzen, geht letztendlich auf die Einführung des Urmeters zurück und diese wiederum auf einen Beschluss der französischen Nationalversammlung aus dem Jahr 1791.
Mit der Zeitrechnung sieht die Sache anders aus – hier gilt bis heute der Gregorianische Kalender und ein System, bei dem sich alles um die 12 anstatt die 10 dreht. Und niemand käme ernsthaft auf die Idee, diesem Umstand zu ändern. Na ja, fast niemand. Eines der aus heutiger Sicht kuriosen Relikte der Französischen Revolution ist der Republikanische Kalender, der von September 1792 bis Ende 1805 Verwendung fand.
Der Republikanische Kalender in Personenstandsurkunden
Die untenstehende Geburtsurkunde wurde am „huit(ième) jour du mois de floréal l’an neuf de la République française“, also am achten Tag des Monats Floréal im Jahr neun der Französischen Republik ausgestellt. Der 8. Floréal IX entspricht dem 28. April 1801 im Gregorianischen Kalender, aber wie findet man das eigentlich heraus?
Umrechnung
Die Umrechnung ist reichlich umständlich, es sei denn, man hätte die passenden Hilfsmittel. Das hatte sich wohl auch Gernot Karge, der langjährige Leiter des Kreisarchivs, gedacht. Bereits 1977 erschien sein Buch Der Französisch-Republikanische Kalender, das alle Daten dieser Periode in tabellarischer Form übersetzte. Dieses Werk ist mittlerweile jedoch vergriffen.
Wir haben das Thema noch einmal aufgegriffen und herausgekommen ist dabei dieser praktische Umrechner. Wählen Sie einfach das Datum in dem Ihnen bekannten Format aus, der jeweils andere Kalender zeigt Ihnen sofort das passende Gegenstück an. Der französische Revolutionskalender hat am Jahresende, abhängig vom Jahr, noch fünf oder sechs Zusatztage, für diese wählen Sie als Monat „Sansculottides“.